Experiment-Aktion vor der Informationsveranstaltung am 20. Juni.

Der Hochschulminister Claude Meisch bereitet zur Zeit ein großes Experiment mit 25.000 Studierende vor. Während der Ausarbeitung des Gesetzestextes 6670 und der seit Monaten andauernden Debatten rund um die Kürzungen der Studienbeihilfen, wurde immer von allen Seiten und allen Beteiligten betont, dass es keine Studien gäbe, auf die man sich zur Ausarbeitung eines solchen Gesetzes stützen könnte. Während das Aktionskomitee 6670 eine Unterbrechung der Prozedur fordert um zuerst die notwendigen Studien durchführen zu können und dann wirklich sachlich diskutieren zu können möchte der Hochschulminister das Gesetz noch vor der Sommerpause durch das Parlament peitschen um möglichst schon im kommenden September Geld einsparen zu können.

Das Aktionskomitee 6670 bescheinigt Claude Meisch hiermit ein sehr fragwürdiges und unfundiertes Vorgehen. Mit dieser Art und Weise Gesetze zu schreiben und auf Hintergründe, Quellen und Belege gänzlich zu verzichten ist eine Prozedur, die man gerade vom Minister für höhere Studien nicht erwartet hätte. Dies kommt einem Experiment an der Zukunft der Studierenden gleich und zeigt schlicht von Verantwortungslosigkeit.
Bereits seit Monaten fordert das Aktionskomitee, dass die nötigen Studien (sozioökonomischer Hintergrund der Studierenden, Impakt des Systems „Biltgen“, reale Lebenshaltungskosten und finanzielle Situation der Studierenden,…) gemacht werden sollen. Von Seiten des Ministeriums kam jedoch keine Reaktion.

Vor mehr als einer Woche startete das Aktionskomitee 6670 eine Studie mit Hilfe vom CIJ zu den realen Kosten, Arbeitsaufwendigkeit eines Studiums und der realen finanziellen Situation der Studierenden. Die Anzahl der korrekt ausgefüllten und validierten Fragebögen überstieg bereits die wichtigen Hürden um eine Repräsentativität garantieren zu können. Die große Beteiligung (10% der „Residents“ Studierenden) beweist dass vielen Studierenden etwas daran liegt ein bedarfsorientiertes Studienbeihilfesystem zu schaffen.
Arbeitssaufwand und Zeitplanung der Studierenden können also demnächst als Basis dafür dienen, die von Claude Meisch oft gepriesene aber nie belegte
„Bedarfsorientierung“ des Gesetzestextes herzustellen. Die einzig logische Konsequenz wäre es, wenn Minister Meisch das Gesetzesprojekt 6670 jetzt auf Eis legen und eine fundierte Überarbeitung ermöglichen würde. Doch Experimentieren scheint ihm offensichtlich mehr Freude zu bereiten.